In der SPD verfolgen wir die Vision einer Gesellschaft, in der alle Menschen gleiche Chancen auf Teilhabe und Wohlstand haben. In einer Industrienation, wie Deutschland, heißt das vor allem: Bildungsgerechtigkeit. Denn gute Bildung eröffnet Karrieremöglichkeiten und berufliche Aufstiegschancen. Der Staat muss gute und kostenlose Bildungsangebote schaffen, damit alle davon profitieren können – egal woher sie kommen oder wie viel Geld die Eltern haben.

Dafür müssen wir uns wieder besser auf aktuelle Entwicklungen einstellen: auf den technologischen Fortschritt, darauf, dass andere Kompetenzen gefragt und gebraucht werden, als vor 30 Jahren und auch darauf, dass die Schülerzahlen wieder steigen. Die Sparpolitik vergangener Regierungen war ein Fehler und hat Probleme geschaffen, die wir heute wieder aus der Welt schaffen müssen: unsere Bildungspolitik setzt nicht erst in der Schule an, sondern in der Kita. Hier werden die Grundlage für eine soziale, kulturelle und sprachliche Integration gelegt. In einer großen Umfrage haben wir 2018 die Eltern, Familien und natürlich die Erzieherinnen und Erzieher in die Auswahl geeigneter Maßnahmen zur Verbesserung der Kitas einbezogen. Als wichtigste Anliegen wurden die Verbesserung des Personalschlüssels und mehr Vorbereitungszeit für die Erzieherinnen und Erzieher benannt, damit diese in Zukunft besser auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes eingehen können. Diesen Weg der kontinuierlichen Verbesserung und Anpassung wollen wir auch in Zukunft weiter gehen.

Auch die Schulen stehen vor großen Herausforderungen. Die vielen engagierten Quereinsteiger können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schwarz-Gelbe Regierung in Sachsen jahrelang nicht nur Lehrerstellen gestrichen, sondern auch zu wenig neues Personal ausgebildet hat. Erst in der letzten Legislaturperiode konnten wir als SPD erreichen, dass wieder 1.200 Lehrerinnen und Lehrer mehr eingestellt wurden. Als Chemnitzer habe ich dafür gekämpft, dass die Lehrerausbildung an unserer Technischen Universität wieder gestärkt wird. Und auch das Lehrerpaket ist ein Schritt in die richtige Richtung und kann uns dabei helfen, Lehrer in Sachsen zu halten oder sogar nach Sachsen zu locken. Die Mittel, die wir dafür einsetzen, sollten möglichst allen Lehrkräften zu Gute kommen und sind Zeichen unserer Wertschätzung. Wo uns diese Verteilung noch nicht gelungen ist, müssen wir weiter arbeiten und nachbessern. Die Probleme sind längst nicht gelöst, wir stehen gerade mal am Anfang.

Ich verwahre mich gegen jene, die Lehrerinnen und Lehrer an einen ‚Pranger‘ stellen und ihnen den Mund verbieten wollen. Die Schule ist ein Ort der kritischen Auseinandersetzung -auch und gerade mit Politik. Statt Sprechverbote wünsche ich mir, dass ein möglichst breites Meinungsspektrum diskutiert wird.

Als Familienvater weiß ich wie schwierig der Übergang von der Grund- zu einer weiterführenden Schule ist. Es ist weder sinnvoll, noch fair, dass die Eltern eine Entscheidung treffen müssen, die das Leben ihrer Kinder vorzeichnet, wenn diese in der vierten Klasse sind. Manche Kinder brauchen mehr Zeit, als andere. Deswegen bin ich für die Einführung der Gemeinschaftsschule und setze mich für den Volksantrag für längeres gemeinsames Lernen ein. Wenn Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Leistungen zusammen lernen, so fördern sie sich gegenseitig: indem sie einander Dinge erklären, indem sie einander als Vorbild dienen, indem sie in der Teamarbeit ganz anders gefordert sind. Sozial und in ihren schulischen Leistungen. Viele Sachsen sind hier derselben Meinung wie ich, deshalb werde ich auch in Zukunft weiter für diese Idee kämpfen.